Was die neue EU-KI-Verordnung für die Unternehmen bedeutet

KI am Arbeitsplatz

Was die neue EU-KI-Verordnung für die Unternehmen bedeutet

11.10.2025 Recht & Mitbestimmung 0

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Die Autoindustrie steckt mitten im Wandel – Elektromobilität, globale Konkurrenz, geopolitische Herausforderungen u.v.m. Als ob das nicht genug wäre, kam im Sommer 2025 noch eine neue Baustelle hinzu: Die EU-KI-Verordnung ist seit dem 02. August in Kraft und schreibt vor, wie Unternehmen Künstliche Intelligenz einsetzen dürfen. Für Beschäftigte bedeutet das mehr Transparenz, stärkere Mitspracherechte und mehr Einfluss darauf, wie KI im Betrieb genutzt wird.

Neue Pflichten für Unternehmen

Die Botschaft ist klar: KI darf nicht unkontrolliert am Arbeitsplatz laufen. Systeme wie ChatGPT, Gemini oder andere smarte Tools sind zwar weiterhin erlaubt, aber nicht mehr im rechtsfreien Raum. Unternehmen müssen offenlegen, wo sie KI einsetzen, Risiken bewerten, saubere Dokumentationen führen und Mitarbeitende im Umgang mit diesen Technologien schulen. Wichtig dabei ist: Kein Algorithmus darf alleine entscheiden – am Ende trägt immer ein Mensch die Verantwortung.

Das klingt nach Bürokratie und ein Stück weit stimmt das auch. Aber dahinter steckt mehr: Es geht um Fairness, Schutz vor intransparenten Entscheidungen und die Sicherheit, dass Beschäftigte nicht zum Spielball der Technologie werden. Ob im Bewerbungsprozess, bei Leistungsbewertungen oder in der internen Kommunikation – überall, wo KI mitmischt, braucht es klare Regeln.

Mehr Mitbestimmung für Arbeitnehmer

Seit August 2025 hat der Betriebsrat in diesem Punkt mehr Einfluss. Ohne seine Zustimmung dürfen keine KI-Systeme eingeführt werden, die Verhalten oder Leistung von Beschäftigten überwachen. Mehr noch: der Betriebsrat muss frühzeitig informiert werden und zwar bevor ein KI-System eingeführt wird. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet das: mehr Einfluss, mehr Schutz und bessere Möglichkeiten, ihre Rechte durchzusetzen. Betriebsvereinbarungen gewinnen dadurch massiv an Bedeutung als verbindliche Grundlage für Transparenz und Datenschutz.

Hohe Strafen bei Verstößen gegen die KI-Regeln

Die EU meint es ernst. Wer die Vorgaben ignoriert, riskiert Strafen von bis zu 35 Mio. Euro oder 7 % des weltweiten Jahresumsatzes. Da dürfte selbst der härteste Finanzvorstand ins Schwitzen geraten. Aber auch rechtliche Streitigkeiten, Vertrauensverlust unter Mitarbeitenden sowie mit dem Betriebsrat. Oder Imageprobleme in der Öffentlichkeit, denn wer nicht transparent handelt, steht schnell in der Kritik.

Fazit: Die Uhr tickt

KI wird bleiben und unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern. Die Frage ist nur, wie wir sie einsetzen. Mit Einführung der neuen EU-KI-Verordnung können die Beschäftigten über den Betriebsrat mitreden, statt nur zuzusehen. Wer Fragen stellt, den Betriebsrat einbindet und Beteiligung einfordert, gestaltet die Zukunft aktiv mit. Die Regeln sind streng, aber sie eröffnen eben auch Chancen für faire Arbeit, transparente Prozesse und eine Arbeitswelt, die nicht alleine von Maschinen bestimmt wird.